In Zahlen
- Gesamtbevölkerung: 44,712,143 (Stand: 2021) 1)
- 0-14 Jahre: 48.21% (Stand: 2020) 1)
- 22,2% aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten (2,525,644). 2)
- Branchen: Landwirtschaft 94,9%, Industrie 1,8%, Dienstleistungen 3,3% 2)
Tätigkeiten / Produkte
- Teeplantagen, Kaffee, Reis, Zuckerrohr, Tabak, Vanille 2)
- Kommerzielle sexuelle Ausbeutung (oft in Verbindung mit Menschenhandel) 2)
- Viehzucht 2)
- Gastronomie 2)
- Kinderpornographie 2)
- Kindersoldaten – viele Kinder werden im frühen Kindesalter von bewaffneten Gruppen gekidnappt und rekrutiert. Junge Mädchen werden von ihnen vergewaltigt und anschließend oftmals zur Prostitution gezwungen und misshandelt. 4)
Allgemeine Rahmenbedingungen
- Anteil der Bevölkerung, der unterhalb der Armutsgrenze lebt: 21,4% (Stand 2017, geschätzt) 1)
- Arbeitslosenquote: 1,8% (Stand: 2019) 5)
- Große geschlechtsspezifische Ungleichheit: Frauen haben im Durchschnitt weniger Zugang zu Bildung, verrichten seltener bezahlte Arbeit und haben weniger Mitspracherecht bei Entscheidungen über Fortpflanzung und reproduktive Gesundheit. 1)
- Hohes Bevölkerungswachstum belastet die Verfügbarkeit von Ackerland und natürlichen Ressourcen und gefährdet die Versorgung mit Nahrung, Arbeit, Bildung, medizinischer Versorgung und Wohnraum. 1)
- Langzeitkonflikte im Norden und Nordosten (z.B. ugandischer Buschkrieg 1981-1986) sind für andauernde Gewalt und eine langsamere Entwicklung wie im Rest des Landes verantwortlich.
- Seit den 1970er Jahren sind tausende Ugander*innen ins südliche Afrika oder den Westen ausgewandert, um der Armut zu entkommen, auf der Suche nach Arbeitsplätzen und Sicherheit. 1)
- Hoher Fachkräftemangel und niedrige Löhne im Gesundheitssektor 1)
- Über 46% der Mädchen werden verheiratet bevor sie 18 sind. 4)
Schulbildung
- Kostenlose Schulbildung ist nur auf die Primärstufe beschränkt. 2)
- Der Schulbesuch ist verpflichtend bis zum 13. Lebensjahr. 2)
- Einschulungsrate: Jungen 84,2%, Mädchen 85,4% (Stand: 2016) 6)
- Analphabetenrate: Männer: 17,3%, Frauen: 29,2% (Stand: 2018) 1)
- Ein Mangel an Lehrer*innen, Infrastruktur und Fortbewegungsmöglichkeiten erschweren den Zugang zur Bildung in ländlichen Gebieten. 2)
Ursachen für Kinderarbeit
- Weit verbreitete Armut (viele Eltern schicken ihre Kinder in Städte, da sie sich für sie bessere Lebensbedinungen erhoffen, dort landen sie jedoch oft auf der Straße) 4)
- Mindestens 10.000 Kinder leben in Uganda auf der Straße. Dort sind sie oft Menschenhändlern ausgesetzt und erfahren Gewalt. 4)
- Mangelernährung – im Jahr 2010 waren rund 40% der Kinder unter fünf unterernährt. 4)
- Mehr als 30.000 Kinder wurden während des Bürgerkriegs entführt oder zwangsrekrutiert. 7)
- Viele Kinder verlieren ihre Eltern durch AIDS und müssen den Rest der Familie versorgen.
- Eltern haben keine Arbeit – ohne soziale Sicherheitssysteme, müssen die Kinder arbeiten gehen, wenn die Eltern ihren Arbeitsplatz verlieren. 8)
Gesetzliche Rahmenbedingungen
- ILO-Konvention Nr. 105: ratifiziert am 04.06.1963 9)
- ILO-Konvention Nr. 138: ratifiziert am 25.03.2003, Mindestalter: 14 Jahre 10)
- ILO-Konvention Nr. 182: ratifiziert am 21.06.2001 11)
- UN-Kinderrechtskonvention: ratifiziert am 17.08.1990 12)
- UN-Zusatzprotokoll Kinderhandel: beigetreten am 30.11.2001, noch nicht ratifiziert 13)
- UN-Zusatzprotokoll bewaffnete Konflikte: beigetreten am 06.05.2002, noch nicht ratifiziert 14)
- Charta afrikanischer Länder zu Kinderrechten: ratifiziert am 17.08.1994 15)
Bisherige Lösungsansätze
- 2003 wurde eine Kampagne zur Bekämpfung der Kinderarbeit gestartet. Um diese Kampagne im ganzen Land zu verbreiten, arbeitete man mit 6 Rundfunkstationen zusammen, die das Programm 2 Jahre lang ausstrahlten. 16)
- Bisherige Entwicklungserfolge werden durch das starke Bevölkerungswachstum von mehr als drei Prozent jährlich teilweise wieder zunichte gemacht. Neben Niger weist Uganda die jüngste Bevölkerung weltweit auf: 48 Prozent der Einwohner sind jünger als 15 Jahre. Das stellt unter anderem das Bildungswesen vor große Herausforderungen. 17)
- 5000 Kleinbauern profitieren erstmals von „Aid by Trade“ der Cotton made in Africa (CmiA) Initiative. Das Projekt vom BMZ, soll seit 2009 eine nachhaltige Baumwollproduktion in Uganda sichern.
- The World Factbook – Uganda – Stand 02.02.2021 ↩↩↩↩↩↩↩↩
- U.S. Department of Labor: 2019 Findings on the Worst Forms of Child Labor; aufgerufen am 02.02.2021 ↩↩↩↩↩↩↩↩↩↩
- Ein Kreuz auf der Stirn – der Freitag – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Humanium: Kinder in Uganda – Stand 02.02.2021↩↩↩↩↩
- Trading Economics: Uganda Unemployment Rate – Stand 02.02.2021 ↩
- Unicef.org: Uganda Statistics – Stand 10.02.2015 ↩
- ZDF: Verlorene Kindheit: Kindersoldaten in Uganda – Stand 14.01.2016 ↩
- Tdh.de: Warum arbeiten Kinder? Ursachen und Hintergründe – Stand 10.02.2015 ↩
- Ratification of C105 – ILO – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Ratification of C138 – ILO – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Ratification of C182 – ILO – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Convention on the Rights of the Child – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Involvement of Children in armed conflict – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- African Charter on the Rights and Welfare of the Child – Ratification – Afrikanische Union – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Child Domestic Labour Programme in Uganda – ILO – aufgerufen am 11.03.2013 ↩
- Bmz.de: Uganda- Situation und Zusammenarbeit – Stand 10.02.2015 ↩
Pingback: Uganda: Waisen- und Straßenkinder häufig Opfer von Menschenhändler-Banden | Aktiv gegen Kinderarbeit